Artikel 250
Am 28.12.2024 aktualisiert
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Art. 250 Obligationenrecht

Das summarische Verfahren gilt für folgende Angelegenheiten:

a. Allgemeiner Teil:

b. Einzelne Vertragsverhältnisse:

  • 1. Bezeichnung einer sachverständigen Person zur Nachprüfung des Geschäftsergebnisses oder der Provisionsabrechnung (Art. 322a Abs. 2 und 322c Abs. 2 OR),
    2. Ansetzung einer Frist zur Sicherheitsleistung bei Lohngefährdung (Art. 337a OR),
    3. Ansetzung einer Frist bei vertragswidriger Ausführung eines Werkes (Art. 366 Abs. 2 OR),
    4. Bezeichnung einer sachverständigen Person zur Prüfung eines Werkes (Art. 367 OR),
    5. Ansetzung einer Frist zur Herstellung der neuen Auflage eines literarischen oder künstlerischen Werkes (Art. 383 Abs. 3 OR),
    6. Herausgabe der beim Sequester hinterlegten Sache (Art. 480 OR),
    7. Beurteilung der Pfanddeckung bei Solidarbürgschaft (Art. 496 Abs. 2 OR),
    8. Einstellung der Betreibung gegen den Bürgen bei Leistung von Realsicherheit (Art. 501 Abs. 2 OR),
    9. Sicherstellung durch den Hauptschuldner und Befreiung von der Bürgschaft (Art. 506 OR);

c. Gesellschaftsrecht und Handelsregister:


d. Wertpapierrecht

  • 1. Kraftloserklärung von Wertpapieren (Art. 981 OR),
    2. Verbot der Bezahlung eines Wechsels und Hinterlegung des Wechselbetrages (Art. 1072 OR),
    3. Erlöschen einer Vollmacht, welche die Gläubigerversammlung bei Anleihensobligationen einer Vertretung erteilt hat (Art. 1162 Abs. 4 OR),
    4. Einberufung einer Gläubigerversammlung auf Gesuch der Anleihensgläubiger (Art. 1165 Abs. 3 und 4 OR).

Version vor dem 01.01.2025

Art. 250 Obligationenrecht

Das summarische Verfahren gilt insbesondere für folgende Angelegenheiten:

a. Allgemeiner Teil:

b. Einzelne Vertragsverhältnisse:

  • 1. Bezeichnung einer sachverständigen Person zur Nachprüfung des Geschäftsergebnisses oder der Provisionsabrechnung (Art. 322a Abs. 2 und 322c Abs. 2 OR),
    2. Ansetzung einer Frist zur Sicherheitsleistung bei Lohngefährdung (Art. 337a OR),
    3. Ansetzung einer Frist bei vertragswidriger Ausführung eines Werkes (Art. 366 Abs. 2 OR),
    4. Bezeichnung einer sachverständigen Person zur Prüfung eines Werkes (Art. 367 OR),
    5. Ansetzung einer Frist zur Herstellung der neuen Auflage eines literarischen oder künstlerischen Werkes (Art. 383 Abs. 3 OR),
    6. Herausgabe der beim Sequester hinterlegten Sache (Art. 480 OR),
    7. Beurteilung der Pfanddeckung bei Solidarbürgschaft (Art. 496 Abs. 2 OR),
    8. Einstellung der Betreibung gegen den Bürgen bei Leistung von Realsicherheit (Art. 501 Abs. 2 OR),
    9. Sicherstellung durch den Hauptschuldner und Befreiung von der Bürgschaft (Art. 506 OR);

c. Gesellschaftsrecht und Handelsregister:

15. Anordnung zur Auflösung der Gesellschaft und zu ihrer Liquidation nach den Vorschriften über den Konkurs (Art. 731b, 819 und 908 OR);

d. Wertpapierrecht

  • 1. Kraftloserklärung von Wertpapieren (Art. 981 OR),
    2. Verbot der Bezahlung eines Wechsels und Hinterlegung des Wechselbetrages (Art. 1072 OR),
    3. Erlöschen einer Vollmacht, welche die Gläubigerversammlung bei Anleihensobligationen einer Vertretung erteilt hat (Art. 1162 Abs. 4 OR),
    4. Einberufung einer Gläubigerversammlung auf Gesuch der Anleihensgläubiger (Art. 1165 Abs. 3 und 4 OR).

Botschaften
(auch) unter der revZPO anwendbarBotschaft 2020 

S. 2764 : Art. 249 Bst. a Ziff. 5, Art. 250 Bst. c Ziff. 6, 11 und 14

Die Kataloge der wichtigsten Summarsachen aus ZGB und OR sind aufgrund zwischenzeitlicher Gesetzesänderungen wie folgt anzupassen:

[...]

– In Artikel 250 Buchstabe c soll Ziffer 6 dahingehend angepasst werden, dass neu nicht mehr einzelne vom Gericht im Falle von Organisationsmängeln einer Gesellschaft oder Genossenschaft zu ergreifende Massnahmen aufgeführt werden sollen; in Übernahme der geltenden Rechtslage (Vgl. BGE 138 III 166 E. 3.9 sowie Wolfgang Müller/Thomas Nietlispach/Silvia Margraf, Art. 731b N 7, in: CHK Handkommentar zum Schweizer Privatrecht, 3. Aufl., Zürich 2016 und Martin Kaufmann, Art. 250 N 3, in: DIKE ZPO, 2. Aufl., Zürich 2016) soll neu allgemein von Massnahmen im Falle von Organisationsmängeln gesprochen werden und auf sämtliche entsprechenden Gesetzesbestimmungen des materiellen Rechts bei allen Gesellschaftsformen und der Genossenschaft verwiesen werden. Mit dem Inkrafttreten des neuen Handelsregisterrechts (Änderung des Obligationenrechts (Handelsregisterrecht) vom 17. März 2017, BBl 2017 2433) ist hier noch die Bestimmung von Artikel 581a OR zur Kollektivgesellschaft zu ergänzen. Gleichzeitig kann damit Ziffer 11 gestrichen werden; der dort bisher ausdrücklich aufgeführte Fall der Ernennung und Abberufung der Revisionsstelle ist von der neu gefassten Ziffer 6 als Unterfall vollständig erfasst. Sodann ist der Fall der Löschung einer Gesellschaft gemäss Artikel 938a Absatz 2 OR entsprechend der geltenden Lehre und Praxis (vgl. David Rüetschi, Art. 155 N 26, in: Siffert/Turin (Hrsg.), Kommentar Handelsregisterverordnung, Bern 2012 und Kantonsgericht Graubünden, Entscheid vom 10. September 2018, ZK2 17 45) in einer neuen Ziffer 14 zu ergänzen, wie das in der Vernehmlassung verlangt wurde (Bericht Vernehmlassung, Ziff. 6.52).

Weitere verabschiedete Änderung (Einleitungssatz - Streichung des Wortes "insbesondere"): Vgl. AB 2021 S 685; AB 2022 N 672 und 708;  AB 2022 S 649; AB 2022 N 2254, 2256 und 2262;  AB 2023 S 10; AB 2023 N 216, 217 und 219; AB 2023 S 244 und 246, AB 2023 N 529, 530 und 531.